Die LED Grow Lampe ist zwar noch relativ neu, ihre Technologie hat sich aber in den letzten Jahren so weiter entwickelt, dass sie mittlerweile auch unter Pflanzenzüchtern und Homegrowern immer beliebter werden.
Die Gründe hierfür liegen auf der Hand: Die energiesparenden Lampen decken das komplette Lichtspektrum, das die Pflanzen benötigen, ab, entwickeln kaum Wärme, haben eine sehr lange Lebensdauer und sind äußerst pflegeleicht. LED ist die Abkürzung für Licht emittierende Diode.
Überblick
LED Grow Lampe – Gründe
Die LED-Technologie entwickelt sich stets weiter und ihr Preis wird immer erschwinglicher, sodass sie mehr und mehr Grower überzeugen:
Sie verbrauchen nur sehr wenig Strom, bieten dennoch eine hohe Helligkeit, haben nur eine sehr geringe Wärmeentwicklung und sind mittlerweile sogar in allen für die Pflanzen benötigten Lichtspektren erhältlich.
LED Grow Lampen vereinen also eine finanzielle Ersparnis und Umweltschutz mit schnellen Erntezyklen und einem quantitativ sowie qualitativ besseren Ertrag. Es gibt diverse Grower mit viel Erfahrung, die einen Test zur Wirksamkeit der LEDs durchführten und diese begeistert mit Fotos von riesigen, triefenden Buds bestätigten.
Gesamtes Lichtspektrum
Leuchtdiodenlampen existieren im gesamten, von Pflanzen benötigten Lichtspektrum. Es gibt also LEDs mit Ultraviolett- bis hin zu Infrarot-Wellen. Demnach können sie für Keimlinge, für die Wachstums- und die Blütephase genutzt werden.
Dafür sind entweder verschiedene Lampen mit unterschiedlicher Kelvin-Zahl oder aber Kombinationslampen zu nutzen. Bis einschließlich der Wachstumsphase benötigt Hanf bläuliches Licht von etwa 6000 bis 6500 Kelvin, in der Blüte braucht es rötliches Licht von etwa 2700 bis 3500 Kelvin. Durch das sehr breite Lichtspektrum der LEDs bilden sich mehr Cannabinoide und auch mehr Harz.
Stromkosten und Lichteffizienz
Mit Leuchtdiodenlampen können verglichen zu Natriumdampflampen (NDL) etwa 60 % der Stromkosten gespart werden. Im Vergleich zu anderen Lampen wie etwa Glühlampen sind es sogar bis zu 80 %. Die Technologie erlaubt eine herausragende Lichteffizienz, LEDs erzeugen also trotz geringer Watt-Anzahl viel Licht.
Sehr geringe Wärmeentwicklung
LEDs haben eine so geringe Wärmeentwicklung, dass man sie während des Betriebs einfach berühren kann. Daher kann einerseits die optimale Raumtemperatur ganz einfach eingehalten werden, andererseits können die Lampen sehr dicht an den Blättern platziert werden, sodass die Lichteffizienz noch weiter steigt.
Äußerst lange Lebensdauer
LEDs haben mit etwa 50.000 Stunden eine enorm hohe Lebensdauer. Zum Vergleich: herkömmliche Glühlampen haben nur eine Lebensdauer von etwa 1.000 Stunden, Leuchtstofflampen halten ca. 12.000 Stunden und Natriumdampflampen (NDL) 15.000 Stunden.
Kein Zubehör
LEDs benötigen kein Vorschaltgerät und aufgrund der geringen Wärmeentwicklung auch keinen starken Lüfter, wodurch wiederum Geld gespart wird.
Benutzerfreundlich
LEDs können nicht nur einfach angebracht werden, sie sind auch verglichen mit NDLs sehr stoßfest, kompakt und benötigen keine Anlaufzeit.
Kaum durch Infrarot-Kameras aufspürbar
Durch die geringe Wärmeentwicklung kann das Gewächshaus kaum von Hubschraubern mit Infrarotkameras aufgespürt werden.
Kein Brandrisiko
Bei vielen Lampen wie etwa bei HSPs ist die Wärmeentwicklung und somit auch das Brandrisiko sehr hoch. Das ist bei LEDs nicht der Fall.
Auch für Anfänger perfekt
Es gibt LEDs, die das komplette, benötigte Lichtspektrum abdecken. So ist es möglich, je nach Lichtstärke und Raumgröße, nur eine Leuchtdiodenlampe zu kaufen und dennoch fette Buds zu ernten.
Einstellungsmöglichkeiten für Fortgeschrittene
Fortgeschrittene Grower können, wenn sie möchten, ihre LED Grow Lampe selber bauen und somit das Gleichgewicht des Lichtspektrums eigenständig bestimmen.
Eigenschaften und Auswirkungen des Lichts
LEDs erzeugen Licht unter Verwendung von Leuchtdioden. Leuchtdioden haben zwar ein monochromatisches, blaues Licht, dieses wird aber durch den enthaltenen Leuchtstoff in ein breitbandiges Spektrum umgewandelt.
Das weiße Licht umfasst sowohl bläuliches Licht von etwa 6500 Kelvin, als auch rötliches Licht von etwa 2700 Kelvin. Somit können LEDs für alle Phasen der Pflanzen genutzt werden. Das Licht ist außerdem konzentriert und sehr effizient, wodurch nicht nur die Blattbildung gefördert wird, sondern auch das Wachstum kräftiger Buds.
Doch Vorsicht! Nicht alle LEDs eignen sich für das Wohlbefinden der Pflanzen. Viele besitzen nur blaues Licht oder ein unpassendes Gleichgewicht von roten und blauen LED Chips. Wer möchte kann seine Growlampe auch selber aus verschiedenen LED-Chips konstruieren. Viele LEDs für den Grow werden außerdem mit UV ergänzt, da dieses neuen Erkenntnissen zufolge, die Harzbildung noch weiter fördern soll.
Leistungsdaten
Weiße LEDs sind mittlerweile mit über 150 Lumen pro Watt mehr als zwölffach effizienter als herkömmliche Glühlampen und auch deutlich wirksamer als Halogenlampen, die etwa 15 bis 20 Lumen pro Watt erreichen.
PAR statt Lumen
Homegrower sollten sich hierbei nicht von der geringen Lumen-Anzahl beirren lassen, da dieser ein Wert ist, der sich auf die Wahrnehmung des menschlichen Auges bezieht. Der für Pflanzen relevante Begriff ist die Photosynthetisch-Aktive-Strahlung (PAR = photosynthetic-activ-radiation). Licht, welches uns Menschen hell erscheint, ist nicht zwingend ausreichend für die Pflanzen.
PAR ist das Lichtspektrum, das von photosynthetisch aktiven Lebewesen benötigt wird und bewegt sich im Bereich von 400 bis 700nm in Watt pro Quadratmeter. Eine Leuchtdiodenlichtlampe deckt dieses Lichtspektrum ab.
Geeignete Pflanzen
Die diversen Pflanzen benötigen für ihre Photosynthese jeweils ein anderes Verhältnis von rotem und blauem Licht. Das Farbspektrum variiert außerdem je nach Phase der Pflanze. In der Regel benötigen sie in der Wachstumsphase blaues Licht mit einer Wellenlänge von etwa 450 Nanometern und 6500 Kelvin. Für die Blüte hingegen eignet sich rotes Licht mit einer Wellenlänge von ca. 660 Nanometern und 2700 Kelvin.
Ein großer Vorteil von LEDs ist, dass sich dieses Verhältnis nach Bedarf einstellen lässt. Hochwertige Lampen eignen sich daher für so gut wie alle Pflanzen. Sie können zum Beispiel für Salate, Radieschen, Kräuter oder auch für Hanf genutzt werden.
Je nach Art und Phase wird lediglich eine andere Zusammensetzung der LED Chips benötigt. Meistens ist ein Verhältnis von 8 : 1 bis 3 : 1 (Rot : Blau) ideal. Oft besitzen die Grow-Lampen auch einen Schalter, sodass ganz einfach zwischen blauem und rotem Licht umgeschaltet werden kann.
Grow Lampe LED – Einsatz im Gewächshaus
LEDs erfreuen sich auch bei Betreibern von Gewächshäusern an immer mehr Beliebtheit. Ihre Wellenlänge kann optimal an die Photosynthese der jeweiligen Pflanze abgestimmt werden, sie können nah an den Pflanzen angebracht werden, was sehr viel Platz spart und natürlich ist gerade bei großen Flächen die Energieersparnis enorm.
Da die Pflanzenlampen sehr dicht an die Pflanzen angebracht werden können und jedes Blatt dadurch gleichmäßig bestrahlt werden kann, ohne zu verbrennen, sind sie zum Beispiel auch perfekt für die tragfähige, vertikale Landwirtschaft. Ein Gewächshaus in Chicago zum Beispiel konnte durch die Nutzung von LEDs 85 % Energie sparen. Außerdem geht durch die geringe Wärmeentwicklung auch weniger Wasser verloren, sodass das Unternehmen nur 1/10 der vorherigen Menge an Wasser benötigte.
Planungsgrundlagen
Die einfachste Methode ist, eine passende Lampe kaufen und aufwandslos zu montieren. Hierbei ist auf nichts Spezielles zu achten, wie etwa bei NDLs auf Vorschalteinrichtungen, starke Lüfter oder Kühlvorrichtungen.
Wer möchte, kann stattdessen selber eine Leuchtdiodenlampe bauen und somit eigenständig über die verschiedenen Eigenschaften wie etwa das Gleichgewicht und Verhältnis von rotem und blauem Licht entscheiden.
LED Grow Lampe selber bauen
Leuchtdiodenlampen können aus einem Gehäuse, passenden Netzteilen, diversen LED Chips und einer Kühlung nach Bedarf zusammen gebastelt werden.
Das Schaltnetzteil wird benötigt, um eine vernünftige Gleichspannung für die LEDs hin zu bekommen. Faustregel: das Netzteil sollte etwa 1/3 mehr Kapazität haben, als benötigt wird, da ein Teil der Energie an den Vorwiderständen verloren geht.
Rechnung: Ampere x Volt = Watt
Die für die LEDs benötigte Wattmenge sollte der, des Netzteils entsprechen. Es gibt Online-Tools, die die Größen der Vorwiderstände selbstständig ausrechnen und sogar einen Schaltplan zeichnen. Die LED Chips besitzen eine maximale Watt Anzahl, die sie aushalten.
Sobald die LED Chips, das Netzteil und die LED Chips zusammengebaut wurden, sollte noch ein Ventilator an der Hinterseite angebracht werden.
Hersteller und Preislage
LEDs sind mittlerweile selbst für Homegrower erschwinglich geworden. Wenn bedacht wird, wie viel Strom bei ihrer Nutzung gespart werden kann, wird schnell klar, dass sich sogar der Kauf einer hochwertigen und teuren Leuchtdiodenlampen nach kürzester Zeit lohnt (bis zu 60% Stromersparnis im Vergleich zu NDLs). Je nach Größe des Raums werden natürlich verschiedene Leistungsstärken bzw. Mengen an LEDs benötigt.
- Einzelne, für Pflanzen geeignete LED Chips kosten etwa 2 € bis 20 €.
- 45 Watt Vollspektrum LEDs sind für ca. 20 € erhältlich.
- 300 W Vollspektrum Leuchtdiodenlampen kosten in etwa 70 € bis 100 €.
- 600 Watt starke Vollspektrum-LEDs sind für ca. 120 € bis 140 € erhältlich.
Zu den bekanntesten und etablierten Herstellern zählen:
- Mars & Hydro
- OSRAM
- GrowMax
Fazit
Die LED-Technologie hat schon jetzt die Beleuchtung von Räumen und Gewächshäusern revolutioniert. LEDs eröffnen insbesondere beim Growen vollkommen neue Wege und Möglichkeiten, da sie stromsparend sind, eine sehr geringe Wärmeentwicklung haben und das gesamte Lichtspektrum abdecken.
Derzeit kann einem die Anschaffung einer LED Grow Lampe noch recht teuer erscheinen, doch spätestens wenn die Stromrechnung kommt, ist klar, dass sich die Licht-Umstellung gelohnt hat. Außerdem sind die Preise in den vergangenen Jahren schon so rapide gesunken, dass dies auch für die kommenden zu erwarten ist.
Homegrower und Gewächshausbetreiben müssen lediglich etwas umdenken, da der Vergleich zu anderen Lampen erst einmal verwirrend sein kann. Die anfänglich geringe Leistung der LEDs hat außerdem viele Grower abgeschreckt, mittlerweile können sie allerdings HPL oder MHL Lampen problemlos ersetzen.