LED-Pflanzenlicht – Manch ein Pflanzenliebhaber kennt das Problem: Im Winter wirken die sonst gesund und grün aussehenden heimischen Pflanzen nur noch kümmerlich.
Oder es gelingt dem ambitionierten Großstadtgärtner trotz intensiver Bemühungen nicht, gesunde und kräftige Pflanzen anzubauen und zu züchten. Das liegt nicht immer am fehlenden grünen Daumen, sondern oft einfach an den ungünstigen Lichtverhältnissen.
Pflanzen brauchen Licht für die Fotosynthese und das Wachstum von Blättern und Blüten. Sie können ohne Licht daher nicht überleben.
Was im Freien die Sonne erledigt, gelingt im geschlossenen Räumen allerdings nicht immer so leicht. Denn nicht jedes Licht ist für Pflanzen gleich geeignet.
Herkömmliche Glühlampen mögen als Wohnzimmerbeleuchtung genügen, den besonderen Ansprüchen der Zimmerpflanzen genügen sie allerdings selten.
Vor allem in nördlichen Breitengraden sind die Winter kalt und oft trüb, weswegen Pflanzen aus tropischen oder subtropischen Gebieten, die das ganze Jahr über Sonnenlicht brauchen, nicht überleben können.
Ein Problem, das sich leicht beheben lässt – und zwar durch Einsatz eines LED Pflanzenlichts. Es bietet das modernste und effektivste Pflanzenlicht.
Nachdem die Effizienz der Leuchtdioden erkannt wurde, werden diese durch stete Innovation immer besser. LED-Pflanzenlampen sind definitiv die Pflanzenlampen von morgen.
Überblick
Was ist ein LED Pflanzenlicht und für wen lohnt sich die Anschaffung?
Pflanzen sind anders als Menschen weniger auf die Helligkeit des Lichts als vielmehr auf die verschiedenen Farbspektren des Sonnenlichts angewiesen.
Sie benötigen für gesundes Wachstum vor allem die Farben Rot und Blau, am Besten im Verhältnis 8:1 bis 3:1 je nach Pflanzenart und Wachstumsphase.
Ein solches, genau den Bedürfnissen von Pflanzen angepasstes Farbspektrum bieten nur spezielle Pflanzenlichter, die es energiesparend auch mit LED-Technik zu kaufen gibt.
Diese verbrauchen weniger Strom, enthalten kein giftiges Quecksilber und bieten eine sehr lange Leuchtzeit. Sie eignen sich besonders dafür, lichtarme Pflanzenstandorte auszuleuchten, Pflanzen erfolgreich zu züchten und sie auch in dunklen Räumen erfolgreich zu überwintern.
Viele Gründe sprechen für die Anschaffung eines solchen Pflanzenlichts. Ein LED Licht bietet aufgrund der Tatsache, dass es keinen Glühfaden hat wie die Glühbirne, der reißen kann, eine lange Lebensdauer bis zu sechs Jahre bei Dauerbetrieb ohne Qualitätsverlust und sorgt als einzige Lichtquelle für beinahe hundertprozentige Lichtaufnahme durch die beleuchteten Pflanzen.
Bei LED Pflanzenlichtern ist außerdem keine zusätzliche Ausrüstung wie etwa ein Reflektor notwendig. Die Anschaffungskosten werden also im Laufe der Zeit durch die Qualität der Beleuchtung, die Lebensdauer und die fehlende Notwendigkeit von Zusatzgeräten mehr als gedeckt sein.
Viele weitere Gründe sprechen für die LED-Pflanzenlampe
LED-Pflanzenlampen sind aufgrund ihrer Technologie hoch effizient. Sie bilden keine Wärme, die ausgestrahlt wird und so ungenutzt verloren geht.
Da sie keine Hitze erzeugen, können sie direkt über den Pflanzen angebracht werden und wirken so effizienter bei geringem Platzbedarf. Damit Pflanzen optimal wachsen können, benötigen sie nämlich nicht nur das passende Licht, sondern auch die richtige Temperatur.
Ist es zu warm, läuft die Fotosynthese nicht korrekt. Ist es zu kühl, setzt die Fotosynthese gar nicht erst ein. Durch das breite Lichtspektrum ist die Fotosynthese der beleuchteten Pflanzen viel effektiver.
Die bestrahlten Pflanzen wachsen gesünder, stärker und größer, unabhängig von der Jahreszeit und den äußeren Lichtverhältnissen.
Die Leuchtdioden verbrauchen zudem deutlich weniger Strom und damit bis zu 75-80% weniger Energie als viele andere Pflanzenlampen, sind so sehr energieeffizient und schonen damit Umwelt und Geldbeutel.
Andere Arten der Pflanzenleuchten haben verglichen mit der LED-Technologie deutliche Nachteile. Die herkömmliche Glühbirne weist einen zu starken Rotanteil auf, heizt sich extrem auf und wirkt demgegenüber als Lichtquelle nur schwach.
Die Leuchtstoffröhre, die aus einer Glasröhre besteht, die von innen mit einem Leuchtstoff beschichtet ist, enthält schädliches Quecksilber, ist zudem weniger energieeffizient und bei mechanischer Einwirkung sehr sensibel.
Die Natriumdampf-Hochdrucklampe ist zwar sehr robust und weist einen hohen Wirkungsgrad auf, zeichnet sich jedoch gleichzeitig durch eine enorme und damit schädliche Wärmebildung aus und erfordert zudem als zusätzliches Equipment ein Vorschalt- und Zündgerät, was die Anschaffungskosten erhöht.
Metallhalogendampflampen weisen ebenfalls einen viel zu hohen Rot-Anteil auf und heizen so hoch auf, dass sie die Pflanzen nachhaltig schädigen können.
Das natürliche Sonnenlicht ist in seiner Zusammensetzung zudem dem LED-Licht relativ ähnlich. Ein klarer Vorteil, der für die Nutzung von LED Pflanzenlampen spricht.
Die hohe Leuchtkraft der LED-Pflanzenlampen ermöglicht zudem, große Flächen bis zu vier Quadratmeter mit einer gleichbleibenden Leistung auszuleuchten. Die Investition in das moderne und innovative LED-Leuchtmittel ist also definitiv jeden Cent wert.
Welches Pflanzenlicht eignet sich für was?
Ein LED Licht kann mit unterschiedlicher Strahlungsverteilung erworben werden, je nachdem, wofür es primär eingesetzt werden soll. Entscheidend ist hierbei vor allem der rote, gelbe und blaue Anteil. Grün wird von Pflanzen nicht aufgenommen und trägt nicht zur Fotosynthese bei.
Monospektrale Pflanzenlampen unterstützen nur eine bestimme Phase. Eine „Grow„-Pflanzenlampe fördert, wie der Name es schon vermuten lässt, vor allem das gesunde Wachstum der Pflanzen.
Diese Lampe enthält vor allem blaues Licht. Sie zeichnet sich durch einen hohen, breiten Blauanteil aus, der annähernd so hoch ist wie der orange / rote Bereich.
Mit Wachstumslampen kann auch im Winter die kurze Tageslichtperiode überbrückt und durch regelmäßige konstante Zuschaltung der Lampe das Wachstum der Pflanzen auch im Winter gewährleistet werden.
Samen keimen durch die Unterstützung mit dieser künstlichen Lichtquelle besser und die Produktion von Chlorophyll wird angeregt.
Eine „Flower“ oder „Bloom„-Pflanzenlampe mit geringem blauen Farbanteil und dafür ausgeprägtem Farbanteil im rot / orangen Bereich ist dagegen auf Blütenbildung und Ertrag ausgelegt.
Ebenso erhältlich sind aber auch sogenannte Dualleuchtmittel, die beide Funktionen miteinander verbinden. Dies geschieht durch zwei separate Leuchtquellen in derselben Lampe.
Diese Lichter müssen zwischen Wachstum und Blüte nicht ausgewechselt werden und können das ganze Jahr über benutzt werden. Die 4-Band-LED-Pflanzenlampe ist ein Beispiel für eine solche Lampe.
Sie erzeugt alle vier Wellenlängen, die für das vollständige Absorptionsspektrum von Pflanzen notwendig sind. In einer solchen 4-Band-LED-Pflanzenlampe werden 4 verschiedene LED Typen verbaut, die jeweils eine genau definierte Wellenlänge abgeben.
Der klare Vorteil der Anschaffung einer solchen Lampe ist, dass kein zusätzliches Licht (z.B. Sonnenlicht) mehr notwendig ist, um die Pflanzen mit allem zu versorgen, was sie für ihr gesundes Wachstum brauchen.
Geeignete Pflanzen
Alle Pflanzen brauchen Licht zum Überleben, doch die Anforderungen an dieses Licht sind je nach Pflanzenart sehr verschieden. Manche Pflanzen benötigen weniger Licht als andere.
Hier ist zunächst entscheidend, ob es sich bei den zu bestrahlenden Pflanzen um Sonnen- oder Schattenpflanze handelt. Beide Typen haben verschiedene Bedürfnisse, auf die das Licht abgestimmt werden sollte.
Hier erweist sich die hohe Flexibilität der LED Pflanzenlichter als besonders wertvoll. Mit dem richtigen Farbspektrum können LED Lampen für alle Pflanzen benutzt werden, die Anpassung an das Herkunftsklima der einzelnen Pflanze erfolgt dann durch eine variable Beleuchtungsdauer und –stärke.
Auch in Bezug auf die konkrete Ausführung und Leuchtkraft als auch bei Beleuchtungsarmaturen und Lampenfassungen gibt es eine vielfältige Auswahl, sodass die Lampe individuell auf die Bedürfnisse der jeweiligen Pflanzenart angepasst werden kann.
Bei der Bestimmung des idealen Pflanzenlichts für jede Pflanze muss also auf mehrere Konditionen geachtet werden: die Farbtemperatur und die Wellenlänge des Lichts sowie auf die Beleuchtungsstärke.
Ein LED Pflanzenlicht selbst bauen
Hobbyheimwerker können sich auch an den Eigenbau eines LED-Pflanzenlichts wagen. Passende Bauanleitungen sind online zur Genüge zu finden, auf YouTube gibt es sogar anschauliche Videotipps.
Der Vorteil erscheint im ersten Blick denkbar logisch: die einzelnen Bauteile sind günstiger als das fertige LED Pflanzenlicht, das es zu kaufen gibt. Eine Pflanzenlampe selber bauen ist allerdings in der Praxis oft kaum günstiger, als eine zu kaufen.
Im Gegenteil, mit den benötigten Materialen wird der Preis gerne teurer. Zudem ist der Zusammenbau von LED-Lampen schwierig und nur für Experten geeignet. Eine Lampe für die Gewächse aus günstigen Materialen selber bauen macht daher wenig Sinn.
Der Eigenbau einer LED Pflanzenlampe erfordert umfassende Information und einiges an handwerklichem Geschick, um auch tatsächlich die Wirkung erzielen zu können, die eine professionell hergestellte Pflanzenlampe erzielen kann.
Für den Hobbygärtner ohne große Erfahrung lohnt sich dieser Aufwand daher in der Regel nicht.
Anschaffung des LED Pflanzenlichts – welche Marken empfehlenswert sind und wo diese erworben werden können
Tests und Vergleiche zeigen deutliche Qualitätsunterschiede bei den verschiedenen am Markt erhältlichen Pflanzenlichtern. Am besten schneiden regelmäßig die Pflanzenlampen von TaoTronics, Arespark und Roleadro in den Testberichten ab.
Online findet sich eine große Auswahl dieser Lampen sowohl bei Amazon und Ebay, als auch bei speziellen Lampenhändlern. Außerdem bietet sich auch die Möglichkeit, die passende Pflanzenlampe direkt im Baumarkt zu erwerben.
Obi etwa hat verschiedene Modelle zu vergleichsweise günstigen Preisen im Angebot. So findet jeder schnell die passenden LED Lampen für Pflanzen und kann sich gegebenenfalls vor Ort noch weiter beraten lassen.
Fazit
Langsam aber sicher entwickelt sich das LED Pflanzenlicht zur besten und effektivsten Pflanzenlampe auf dem Markt. Eine Anschaffung lohnt sich für jeden, der gesunde und kräftige Pflanzen hegen und pflegen, und dabei von äußeren Faktoren unabhängig sein will.
Das bringt auch immer mehr Hersteller dazu, neue Pflanzenlampen zu entwickeln. Da nicht alle Lampen die gleiche Qualität aufweisen, empfiehlt es sich, verschiedene Kriterien bei der Auswahl des richtigen Pflanzenlichts zu beachten und sich sorgfältig zu informieren.
Preis, Anschaffungskosten sowie Stromverbrauch und die Lebensdauer sollten berücksichtigt werden. Auch der Auswahl des richtigen Farbspektrums, je nach gewünschter Wirkung auf die Pflanzen, kommt entscheidende Bedeutung zu.
Mit der richtigen LED-Pflanzenlampe gedeihen die Pflanzen dann sichtlich besser und erfreuen so ihren Besitzer.