Ein Mini Treibhaus für Garten oder Balkon lässt nicht nur Gewächshaus Liebhaber strahlen. Denn nicht nur Exoten, sondern auch Pflanzen, die mit unserem Klima zufrieden wären, lassen sich in Treibhäusern optimal kultivieren.
Treibhäuser bieten Pflanzen die optimale Wuchs-Umgebung. Dabei ist das Treibhaus unser Hilfsmittel, etwa ein Werkzeug, wie zum Beispiel der Spaten. Dieser dient überwiegend einem Zweck: Dem Umgraben. Trotzdem gibt es unterschiedliche Typen und Qualitäten.
Manches erkennt man auf den ersten Blick, so die Stärke von Stiel und Blatt. Ob das Werkzeug aber wirklich etwas taugt, merkt man schließlich erst beim Arbeiten. Genauso könnte man es im Übertragenen Sinn auf das Werkzeug Treibhäuser übertragen.
Es dient dazu, Licht in Wärme umzuwandeln, Licht zur Fotosynthese bereitzuhalten und die Pflanzen vor Kälte, Regen und Wind zu schützen.
Material und Konstruktion können wir, wie beim Spaten, äußerlich unterscheiden. Die Qualität zeigt sich aber auch hier erst bei der Arbeit darin.
Überblick
Treibhaus im Garten als Gewächshaus
Die Konstruktion eines Treibhauses muss allerhand aushalten. Winddruck, Schnee, Feuchtigkeit und große Temperaturunterschiede zwischen innen und außen stellen hohe Anforderungen an das Material.
Andererseits soll die Konstruktion möglichst leicht sein – nur so können optimale Lichtverhältnisse geschaffen werden.
Treibhäuser aus Stahl
Seine psitiven Eigenschaften, wie Haltbarkeit, Festigkeit, relativ leichte Bearbeitung (Schweißen) und günstiger Preis machen den Stahl für Treibhäuser interessant.
Ungünstig wirkt sich seine gute Wärmeleitfähigkeit aus. Durch eine Verzinkung nach der Bearbeitung sowie durch Schutzanstriche kann die Haltbarkeit auf Jahrzehnte gesichert werden.
Als nachteilig haben sich bisher die einfachen Formen der Sprossen erwiesen, konstruktionsbedingt lassen sich nur Glas oder Kunststoff geringerer Stärke als Bedachung einsetzen. Ein Treibhaus aus Stahl wird relativ preiswert angeboten, das macht sie als Alternative zu Folienhäusern interessant.
Heute werden kittlose Verglasungen bevorzugt, die sich im Erwerbsgartenbau bewährt haben. Wird Stahl nach der Verzinkung bearbeitet (Bohren oder Schweißen), ist die entstandene Beschädigung durch Kaltverzinkung oder Rostschutz zu beseitigen.
Aluminium im Treibhausbau
Aluminium gehört zu den sogenannten Leichtmetallen. Seine Festigkeit, Formbarkeit und Korrosionsbeständigkeit hat es zum wichtigsten Material im Treibhausbau gemacht. Nachteilig ist auch hier die gute Wärmeleitfähigkeit.
Die Herstellung des Aluminiums verbraucht viel Energie, andererseits ist Aluminium voll recyclingfähig und völlig wartungsfrei. Durch geformte Pressprofile erreichen Sie hohe statische Werte und Sie können sie allen Konstruktionserfordernissen anpassen.
So können Gummidichtungen, Halteklammern, Kunststoffabdeckungen oder Abstandhalter als thermische Trennung schon bei der Konstruktion der Sprossen berücksichtigt werden.
Fast alle Sprossenprofile sind so geformt, dass sie an der Innenseite einen Schlitz haben. Mit speziellen Schrauben können Sie, auch nachträglich, an jedem Punkt einer Sprosse nützliches Zubehör montieren. Aluminium lässt sich einfach sägen oder bohren.
Durch die aufwendige Herstellung ist Aluminium recht teuer. Stabilere Sprossen und unterschiedliche Legierungselemente machen sich im Preis, allerdings auch in der Qualität, bemerkbar.
Kunststoff als verwendetets Treibhausmaterial
Konstruktionen, die vollständig aus Kunststoff hergestellt werden, sind eher selten. Interessant für Treibhäuser ist jedoch die schlechte Wärmeleitfähigkeit der Kunststoffe.
Die Profile lassen sich sogar zusätzlich aufschäumen oder farblich gestalten. Dass trotzdem bisher nur wenige Häuser angeboten wurden, liegt wohl am Preis. Was im Wintergartenbereich noch vertretbar erscheint, ist für ein Treibhaus nicht realisierbar.
Bedeckungsmaterial des Glashauses
Im Zusammenhang mit Treibhäusern spricht man von einer Verglasung, obwohl Glas heute nicht mehr an erster Stelle steht. Gemeint ist ein transparentes Material, ob Glas oder Kunststoff, das möglichst viel Licht einlässt und die Wärme hält. Das Treibhaus soll Licht einfangen.
Licht, also Energie der Sonne, trifft auf die Erde und wird als Einstrahlung bezeichnet. Dies geschieht als direkte Strahlung (zum Beispiel an einem wolkenlosen Tag), zum anderen als diffuse Strahlung, in unseren Breiten die häufigste Form der Einstrahlung im Glashaus.
Ursachen für diffuse Strahlung sind zum Beispiel Wolken, atmosphärische Störungen, aber auch Luftverschmutzung. Zudem gibt es reflektierende Strahlen, die von Gegenständen, Boden oder Wasser zurückgeworfen werden.
Im Treibhaus nutzt man die Solarstrahlung sogar zweifach, einmal zur Wärmegewinnung, zum anderen zur Fotosynthese, also der Umwandlung von anorganischen in organische Substanzen.
Wenn die Solarstrahlung aus direkter, diffuser oder reflektierender Strahlung durch transparente Materialien hindurchgeht, geschieht das als kurzweilige Strahlung.
Durch die Gegenstände im Innern werden kurzwellige Strahlen absorbiert und reflektiert, dabei als langwellige Wärmestrahlen wieder abgegeben.
Diese können zunächst nicht durch Glas-, Acryl- oder Polycarbonat-Platten hindurch. Die Temperatur steigt an. Folien hingegen lassen teils die Wärmestrahlen ungehindert wieder nach außen.
Den Gewächs- oder Treibhauseffekt hat jeder schon praktisch erlebt, wenn er sein Auto in der Sonne abstellen musste. Im Auto entstehen unerträgliche Temperaturen, eben weil die Wärme nicht entweichen kann.
Damit Sie die Wärme nutzen können, die über den Treibhauseffekt in das Haus kommt, müssen Sie wissen, wie sich die Temperatur im Gartengewächshaus verhält. Zuerst wird Wärme immer, egal, in welche Richtung sie sich dazu bewegen muss, zum kältesten Punkt streben.
Das wird Wärmeleitung ‚Konduktion‘ genannt. Die Wärmeleitfähigkeit von Stahl und Aluminium wurde ja schon angesprochen. Genauso wichtig sind Mauern, der Boden oder das Fundament. Außerdem muss man die Wärmeströmung ‚Konvektion‘ der Luft berücksichtigen. Indirekt angesprochen wurden Wärmeströmung und Wärmeleitung schon bei der Standortfrage ‚Windproblem‘.
Warme Luft steigt auf, kalte Luft fällt. Konvektion und Konduktion werden von zunehmender Windgeschwindigkeit negativ beeinflusst. Je größer der Unterschied Außen/Innen ist, umso schneller verliert sich Wärme über die Außenfläche.
Der k-Wert der Verglasung spielt demnach eine große Rolle bei der Höhe der Heizkosten. Die Wärmefähigkeit eines Körpers wird als k-Wert ‚Wärmedurchgangskoeffizient‘ bezeichnet. Je niedriger der k-Wert eines Stoffes, umso besser seine Isolierwirkung.
Beim Treibhaus muss im Zusammenhang mit Wärme noch ein weiterer Begriff erläutert werden: Die Wärmestrahlung. Das sind Wellen, die direkt von einem Körper zu einem anderen übergehen.
Damit kann man Wärme, die in festen Körpern gespeichert wurde, nutzen. Dazu zählen Wasserbehälter, Mauern und Fußbodenbeläge.
Dunkle Körper nehmen mehr Wärme auf als helle, weil sie Strahlen nicht reflektieren, und geben sie, zum Beispiel in der Nacht, wieder an die Umgebung ab. Unter diesem Blickwinkel lassen sich nachfolgende Stoffe für die Bedachung von einem Treibhaus beurteilen.
Folien in der Treibhauskonstruktion
Grundsätzlich: Alle Folien vergrößern unsere Müllberge, ob sie nun drei oder sogar fünf Jahre halten. Für den Erwerbsgartenbau sind Folien, nicht nur aus Kostengründen, unentbehrlich, für den Hobbygärtner nur bedingt nützlich, so zum Abdecken der Kulturen, als Forst- oder Insektenschutz und zur Ernteverfrühung. Ob allerdings auch bei einem Treibhaus Folien in Frage kommen, sollte gut überlegt werden.
Für Kleintreibhäuser werden hauptsächlich zwei Arten eingesetzt. Am häufigsten sind Polyäthylen-(PE) Folien sind preiswert, aber nur haltbar, wenn sie extra UV stabilisiert wurden.
Im Garten sollten Sie nur stabilisierte Folien gebrachen, andere reißen, dem Licht ausgesetzt, schon nach wenigen Wochen.
Für die Verwendung als Frühbeet- oder Gewächshausbedachung lässt sich die Haltbarkeit durch Fäden, die wie ein Gitter eingewebt sind, steigern. Deshalb heißen sie auch Gitterfolien. Es gibt sogar gitterverstärkte Folien, die zusätzlich mit einer Luftpolsterfolie kaschiert werden.
Alle Verbesserungen verringern allerdings die Lichtdurchlässigkeit. PE-Folien lassen ultraviolette Strahlung ‚UV-Strahlen‘ durch, allerdings nicht genügend, wenn sie UV-stabilisiert wurden. Leider lassen sie auch die Wärme nach außen entweichen.
Ausnahmen sind PE Folien, die bestimmte Zusätze, ‚Absorber‘ enthalten und somit langwellige Strahlen nicht durchlassen. PE gilt als ein unter Umweltgesichtspunkten wenig problematischer Kunststoff.
Ganz anders die haltbareren Polyvinylchlorid-‚PVC‘ Folien, die leider immer noch angeboten werden. Zwar lassen PVC Folien keine UV-Strahlung durch, verhindern aber auch den Durchgang der Wärmestrahlen.
Für bestimmte Gemüsearten hat das zu deutlichen Wachstumsverbesserungen geführt. Da aber die Beseitigung über die Abfallentsorgung nicht sortenreiner oder verschmutzter PVC Folien problematisch ist, sollten PVC Folien nicht eingesetzt werden.
Beim Lieferanten der Folie muss man sich also unbedingt nach Art und Haltbarkeit erkundigen. Garantie nicht unter drei Jahren ist jetzt üblich.
Glassorten in der Verwendung
Wenn es nur nach der Lichtdurchlässigkeit gehen würde, die zwischen 89 und 92 % liegt, gäbe es zu Glas keine Alternative.
Wichtig ist, dass Glas kaum UV-Strahlen, aber auch keine langwelligen Strahlen durchlässt: Der Glashauseffekt entsteht durch einen Stau der von Licht in Wärme umgewandelten Strahlen.
Die Glassorten Blankglas und Klarglas ist bei einem Treibhaus gebräuchlich. Dabei ist Blankglas beidseitig eben, während Klarglas einseitig genörpelt ist. Beim Verlegen die genörpelte Fläche nach innen verlegen.
Durch die Nörpelung soll das Licht im Treibhaus besser gestreut werden. Allerdings haben Untersuchungen der Hochschule Hannover ergeben, dass Unterschiede in der Leichtstreuung zwischen Klar- und Blankglas minimal sind.
Die Scheiben werden in genormten Größen geliefert. Beim Einbau von kleinen Scheiben werden diese als „Schindelverglasung“ eingesetzt.
An den vielen Verbindungsstellen verschmutzen die Scheiben, lassen sich schlecht reinigen und sind nie ganz dicht. Glas sollte also in großen Tafeln verwendet werden. Es wird in genormten stärken geliefert.
Glas mit weniger als drei Millimeter Stärke sollte aus Sicherheitsgründen nicht eingebaut werden. Ab vier Millimeter Stärke sind Sicherheit und Isolierwirkung gleichermaßen gut. Als zusätzlichen Kälteschutz kann man in Forstperioden Noppenfolie einsetzen.
Diese verschmutzt allerdings leicht und ist nicht nur aufgrund des erhöhten Arbeitsaufwands keine Dauerlösung. Schon sehr früh wurden zur besseren Isolierung Doppelscheiben eingebaut, so genanntes Isolierglas.
Durch Abstandshalter aus Holz wurden zwei Scheiben voneinander getrennt. Die Innenscheibe konnte zur Einigung herausgenommen werden. Heutzutage sind verschweißte oder verklebte, manchmal zu verbesserten Isolierung mit Kohlendioxid gefüllte Scheiben üblich.
Die können von innen nicht verschmutzen. Zwar ist die Lichtdurchlässigkeit deutlich schlechter, die Wärmedämmung aber mit Stegdoppelplatten vergleichbar.
Isolierglas wird häufig für die Seitenflächen des Gewächshauses verwendet, man kann aus dem Haus in den Garten sehen oder wird gesehen. Für das Dach ist die Verwendung aus statischen Gründen selten möglich.
Stegdoppelplatten
Sie sind mittlerweile die gebräuchlichste ‚Verglasung‘ für jedes hochwertige Treibhaus geworden. Leider werden unter dieser Bezeichnung viele, sehr unterschiedliche Produkte angeboten.
Die Stärke reicht von vier Millimetern bis zu 32 Millimetern. Neben den Stegdoppelplatten werden mittlerweile Stegdreifachplatten geliefert. Stegdoppel- oder -dreifachplatten sind dabei nicht nur von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich.
Es werden mancherlei Breiten, abweichende Stege, Stegabstände und Stärken in unterschiedlichen Materialien angeboten. Entsprechend ungleich ist der Preis. Für alle gelten auch verschiedene Verlege-Hinweise, die Sie unbedingt beachten sollten.
Fazit
Treibhäuser gibt es in den unterschiedlichsten Materialien und Zusammenstellungen von Materialien. Dabei steht die Verglasungsart im Mittelpunkt.
Dieses ist verantwortlich für den so genannten Treibhaus-Effekt, den sich das Haus zu Nutzen macht. So können Pflanzen die es gerne Warm mögen ohne Probleme angebaut werden. Auch überstehen die Schützlinge durch den Wärmegewinn kühle Tage.
Ein Treibhaus bietet Schutz und baut das optimale Klima für Pflanzenzuchten zu jeder Jahreszeit auf.